Ortsschild

Strömender Regen und 100 verzückte Gäste

Mit einem Event im Garten des teatr dachs ist es oft ähnlich wie in Wacken oder Woodstock: es kübelt aus allen Wolken und die Stimmung ist grandios! So auch beim - man mg es kaum glauben - 80sten Geburtstag des Chefs Albrecht Schultze; genannt Ali. Es ging flott los mit der in Meerdorf sehr beliebten Band „Hagelschaden“ , die überwiegend aus Ali und weiteren Ensemble-Mitgliedern besteht. Sicherheitshalber kamen die Zugaberufe nach jedem Stück von der Band selbst, was aber wohl unnötig gewesen wäre. Dann gab‘s eine Erholung vom Regen, denn der Mentalist „Cosmo“ aus Berlin trat im teatr auf und verblüffte immer wieder das Publikum mit seinen hellseherischen Gaben. Höhepunkt des Programms : das Auffinden von zwei zuvor von Zuschauern versteckten Stecknadeln nur durch Einfühlungskraft. Und es ging flott weiter: Plötzlich irrten und schimpften seltsam verkleidete Senioren durchs Publikum und enterten umständlich die Gäste. Das waren doch die Darsteller der aktuellen Eigenproduktion „Skandal im Seniorenheim“ und der Band „Hagelschaden“. Und urplötzlich rockten sie dann los, eine krachende Version von „I love Rock n Roll“, über die sich auch Joan Jett gefreut hätte! Ali war gerührt, war da sogar ein Tränchen im Auge. Mittlerweile war auch Bürgermeister Gerd Albrecht angekommen. Er lobte ausdrücklich Alis langjähriges Engagement nicht nur im Theaterwesen. „ Du hast das Bundesverdienstkreuz völlig zu Recht erhalten, hast das Theater und damit die Gemeinde Wendeburg bis weit über die Grenzen hinaus bekannt gemacht! Internationale Kultur in einem Dorf, das ist eine großartige Leistung!“ Die auf Wunsch des Geburtstagskindes ganz in weiß gekleideten Gäste erlebten neben leckerer Verpflegung ein wahres Feuerwerk an großartigen Darbietungen. Die Kindertanzgruppen „the uniques“ und „fundancer“ des TSV Meerdorf wirbelten über den Rasen und bezauberten das Publikum. Für kulturellen Nachwuchs ist also bestens gesorgt. Endlich ließ dann auch der Regen nach, Auftritt der Gebrüder „Podewitz“ , die schon häufige Auftritte im teatr dach hatten. Mit ihren Späßen rissen sie die Zuschauer zu wahren Lachsalven hin. Köstlich zum Beispiel die Parodie eines Politikers nach der Wahl durch einen Schuljungen, der seinen Eltern das miese Zeugnis verkaufen musste. Den Regen störte an diesem sehr unterhaltsamen Nachmittag niemanden, es war eine angemessene Hommage an Ali und zugleich eine vorzügliche Werbung für seine Kleinkunstbühne.

Meerdorf bekommt Meerdorfer-Stiftungsfonds

Seit Jahren wurde im Ort über die Gründung einer Stiftung nachgedacht. Doch die rechtlichen und bürokratischen Hürden sowie die Höhe des erforderlichen Grundkapitals verhinderten bisher eine Umsetzung. Als jedoch die Möglichkeit eines Stiftungsfonds im Rahmen der BraWo-Stiftergemeinschaft bekannt wurde, entwickelten sich sehr schnell Ideen, diese Chance zu nutzen. Auf Initiative des Heimatvereins e.V. konnte unter Beteiligung sowohl des Ortsrates als auch der örtlichen Vereine/Organisationen eine Arbeitsgruppe gebildet und ein gemeinsames Konzept erarbeitet werden. Die bei der Auftaktveranstaltung am 19. Januar 2024 geäußerten Befürchtungen, man könne das erforderliche Grundkapital in Höhe von 25.000 € nicht zusammenbekommen, haben sich inzwischen zerstreut. Pünktlich zum Meerdorfer Volksfest waren fast 28.000 € auf dem Zustiftungskonto eingegangen. Somit ist klar, Meerdorf bekommt den „Meerdorf-Stiftungsfonds“, von dem alle Bürgerinnen und Bürger sowie die örtlichen Vereine und Organisationen in den nächsten Jahren und Generationen profitieren sollen. Aktuell wird eine Gründungsurkunde vorbereitet, in der alle Spenderinnen und Spender mit deren Einverständnis aufgeführt werden. Der Spendenbetrag wird nicht genannt. Um den Gemeinsinn und das gemeinsame Interesse an Meerdorf zu dokumentieren, sollten auf der Gründungsurkunde möglichst viele Namen stehen. Auch mit einem kleinen Betrag wird man in diese Liste aufgenommen. Aber auch nach Gründung des Stiftungsfonds besteht jederzeit die Möglichkeit, seine Verbundenheit zu
Meerdorf durch eine Zustiftung zu zeigen. Spenden/Zustiftungen können über das Konto des Heimatvereins Meerdorf e.V. bei der Volksbank
eG Braunschweig/Wolfsburg (BRAWO), IBAN DE21 2699 1066 7251 8900 00, unter dem Verwendungszweck „Zustiftung Meerdorf-Stiftungsfonds“ geleistet werden. Nähere Informationen zum weiteren Verfahren und zum Stiftungsfonds gibt es am 19. Juli 2024, ab 18:00 Uhr bei einem „Stiftungsgrillen“ auf dem Mühlenberg. Dazu sind alle herzlich eingeladen. Auch die, die noch nicht gespendet/gestiftet haben.

Wilhelm Ebermann verstorben

Der langjährige Ortsbürgermeister von Meerdorf, Wilhelm Ebermann, ist im Alter von 88 Jahren verstorben. Seit 1972 insgesamt 32 Jahre lang war Ebermann kommunalpolitisch tätig, von 1992 bis 2004 Ortsbürgermeister von Meerdorf. Seit Beginn 1974 im Gemeinderat Wendeburg, u.a. war er dort Fraktionsvorsitzender der SPD. Eine Wahlperiode war er im Kreistag des Landkreises Peine als Mitglied im Verwaltungsausschuss, sowie im Finanz- und im Planungs- und Umweltausschuss. 1994 ist er Gründer des Heimatvereins Meerdorf. Für seine Verdienste erhielt er 2017 das Bundesverdienstkreuz am Bande.

„Stolperstein“ gesetzt

Vor genau 79 Jahren wurde der aus der Ukraine stammende Fremdarbeiter Jacob Worobec auf dem Grundstück Nr. 22 in Meerdorf, heute Woltorfer Straße, vom Dorfpolizisten erschossen. Er war zuvor im Konzentrationslager Buchenwald inhaftiert und nach seiner Flucht bei seinem Arbeitgeber in Meerdorf untergetaucht. Hier wurde er verraten und nur vier Wochen vor dem Ende des Krieges (10.4.1945) ermordet. Der Stolperstein soll erinnern und Mahnung sein, dass sich solches Unrecht nicht wiederholt. Auf Initiative des Heimatvereins wurde der Stolperstein nun im Rahmen einer Gedenkfeier auf dem Gehweg vor dem Grundstück veröffentlicht.

Zwei Generationen Freiwillige packen mit an

In Meerdorf sind durch das große Engagement von Bürgern weitere Freiwilligenobjekte entstanden. Die "Senioren-Gruppe" erneuerte den sehr unansehnlichen Kompostbereich auf dem Meerdorfer Friedhof. Der ehemalige Ortsbürgermeister Jochen Hansmann hatte dafür dicke Lärchenbohlen vorgesehen. Durch ein Missverständnis bauten die fleißigen Helfer unter großen Mühen aber schwere, massive Eichenbohlen ein! Nachdem dieser sich vom Schrecken erholt hatte, meinte er schmunzelnd, dass dies wahrscheinlich der edelste Komposthaufen der ganzen Republik sei. Mittlerweile hat sich in Meerdorf auch eine jüngere Truppe von engagierten Bürgern herauskristallisiert. Diese baute im Schulgarten einen attraktiven Pavillon aus heimischer Lärche, der Meerdorfs Jugendlichen als regengeschützter Aufenthaltsbereich dienen soll. Meerdorfs Ortsbürgermeister Marco Schneider (SPD) freut sich, dass er sein Wahlversprechen wahr machen konnte und dass sich die Freiwilligenarbeit deutlich gestärkt und verjüngt hat. Mit einem zünftigen "Mettfrühstück" bedankte er sich bei allen Anwesenden und freut sich über die Neuauflage der Freiwilligenarbeit für eine gemeinsam gestaltete und erfolgreiche Zukunft. Dass wir jetzt 2, wenn nicht sogar 3 Generationen in Meerdorf haben, die nicht fragen, was die Gemeinde für Sie tut, sondern umgekehrt, ist ein tolle Sache. Einige Projekte, die wir noch im Sinn haben, sind eher für die Jüngeren, andere wiederum für die Rüstigen und Erfahrenen geeignet. Meerdorf von null bis hundert - dieser Wahlspruch der SPD wird immer wieder mit Leben gefüllt.